Freitag

Präsidentschaftswahlen am 22. April und 6. Mai


Ganz Europa schaut auf Frankreich


Die tödlichen Schüsse in Montauban und Toulouse haben dem Präsidentschaftswahlkampf in Frankreich eine neue Richtung gegeben. Das Drama um den Attentäter und seine Opfer im März zementiert den Zweikampf zwischen dem amtierenden Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy und seinem sozialistischen Herausforderer François Hollande, die am 22. April an der Spitze zu erwarten sind und wohl am 6. Mai in der Stichwahl aufeinander treffen.


Nicolas Sarkozy und sein sozialistischer Konkurrent François Hollande
Ganz Europa schaut auf Frankreich, aber die Außenpolitik spielt plötzlich kaum eine Rolle mehr im Wahlkampf. In den Hintergrund gerückt sind die Auseinandersetzungen zwischen Nicolas Sarkozy und François Hollande, was das «deutsche Modell» angeht. Der Sozialist hat vergeblich auf ein Treffen mit der deutschen Kanzlerin gehofft, der amtierende Staatspräsident verzichtet auf die Hilfe von Angela Merkel, deren Modell er zu Beginn des Jahres 2012 immer wieder beschworen hatte.


Deutschland und Europa, selbst Atomenergie oder soziale Gerechtigkeit sind auf einmal ganz weit weg. Nachdem der mutmaßliche siebenfache Mörder Mohamed Merah in Toulouse von einer Spezialeinheit der Polizei erschossen wurde, bleiben in den Umfragen François Hollande und Nicolas Sarkozy vorn, die jetzt die innere Sicherheit als Schwerpunktthema bearbeiten.


Überraschend schiebt sich Ende März Jean-Luc Mélenchon, der Kandidat der linken Front, auf den dritten Platz, also vor der rechtsextremen Marine Le Pen und dem bürgerlich-gemäßigten François Bayrou. Keine große Rolle mehr spielen die fünf restlichen Kandidaten, die am 22. April antreten. Eva Joly von den Grünen bleibt in den Umfragen bei zwei Prozent hängen. Es scheint alles angerichtet für das große Duell zwischen Sarkozy und Hollande. 

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